RCD ist die englische Abkürzung für „Residual Current Device“. Die deutsche Bezeichnung für dieses Bauteil ist Fehlerstromschutzschalter, umgangssprachlich „FI-Schalter“. Hierbei steht das „F“ für Fehler und das „I“ für Strom. Diese Bezeichnung ist treffend, da diese Geräte Fehlerströme erkennen und verhindern können indem sie den betreffenden Stromkreis allpolig abschalten.
Da im Sternpunkt die Summe aller Ströme gleich 0 ist, bedeutet eine Abweichung, dass ein Fehler vorliegt. Ein Fehlerstrom-Schutzschalter ermittelt die Summe aller Ströme in den angeschlossenen Stromkreisen. Diese heben sich im Normalfall gegenseitig auf (Außenleiter und Neutralleiter). Tritt ein Fehlerstrom auf, geht diese Summe nicht mehr auf, da ein sogenannter Fehlerstrom in der Gleichung fehlt.
Der Bemessungsfehlerstrom (IΔn ), gibt den maximal zulässigen Fehlerstrom an bei dem der RCD spätestens auslösen muss.
Die Art des möglichen Fehlerstroms hängt von den Verbrauchern des Stromkreises ab. So können in einem Stromkreis mit Gleichstromerzeugern (Frequenzumrichter, Netzteile) sowohl Gleich- als auch Wechselfehlerströme auftreten. In Stromkreisen mit Wechselstromverbrauchern (z. B. Ohmsche-Verbraucher und Drehstrommotoren ohne Frequenzumrichter) ist eher nur mit Wechselfehlerströmen zu rechnen. Aus diese Grund kommen verschiedene RCD-Typen zum Einsatz. Folgende Typen werden unterschieden:
TYP AC
Dient zur Erfassung rein sinusförmiger Wechselfehlerströmen
TYP A
Kann sinusförmige und pulsierende Wechselfehlerströme erfassen.
TYP F
Kann zusätzlich zu Typ A auch ein Gemisch von Fehlerströmen verschiedener Frequenzen von bis zu 1 kHz erkennen.
TYP B
Funktionalität des Typs F, zusätzliche Erkennung von glatten Gleichfehlerströmen. Der Typ B wird deshalb auch als „allstromsensitiv“ bezeichnet.
TYP B+
Der „sensibelste“ Fehlerstromschutzschalter, da dieser die Funktionalitäten des Typs B beinhaltet, aber auch sinusförmige Wechselfehlerströme mit Frequenzen von bis zu 20kHz erkennen kann.