รber die Messung der Fehlerschleifenimpedanz (umgangssprachlich meist Schleifenwiderstand genannt) wird รผblicherweise der Nachweis gefรผhrt, dass in Stromkreisen die nach VDE 0100-410 vorgeschriebenen Abschaltzeiten eingehalten wird. Aus der ermittelten Schleifenimpedanz wird dann der Kurzschlussstrom berechnet โ dieser muss รผber dem notwendigen Abschaltstrom des vorgeschalteten Schutzorgans fรผr die Einhaltung der vorgegebenen Abschaltzeit liegen. Die handelsรผblichen Prรผfgerรคte kรถnnen die Schleifenimpedanz jedoch nur in Endstromkreisen sicher bestimmen. Teilweise ist es den Gerรคten auch noch mรถglich, in haushaltsรผblichen Verteilstromkreisen die Schleifenimpedanz richtig zu messen.
Bei der Fehlerschleifenimpedanzmessung wird รผber den Unterschied von zwei Spannungsmessungen der Innenwiderstand des Stromkreises berechnet. Man setzt voraus, dass die Spannung im Stromkreis mit zunehmender Belastung sinkt โ der Spannungsfall (ฮU) an allen Teilen des Stromkreises wirkt sich proportional aus. So wird die Spannung im unbelasteten Zustand gemessen und wenn im Prรผfgerรคt kurzzeitig ein Prรผfwiderstand aufgeschaltet wird. Der Prรผfwiderstad ist je nach Gerรคt unterschiedlich, es kommen Prรผfstrรถme (IP) von 15 mA bis 22 A vor.
Prรผfgerรคte zum Nachweis von Schutzmaรnahmen sind nach DIN EN 61557 genormt. In dieser Norm ist auch beschrieben, wie genau die Messungen unter welchen Bedingungen sein mรผssen. Bei der Fehlerschleifenimpedanzmessung muss unter Laborbedingungen eine Genauigkeit von ยฑโฏ15โฏ% gewรคhrleistet sein, unter Betriebsbedingungen ยฑ 30 %. Der Messbereich, in dem diese Bedingungen gewรคhrleistet sind, muss auf dem Prรผfgerรคt oder in der Bedienungsanleitung angegeben sein.
Fรผr Stromkreise, die hรถhere Kurzschlussstrรถme bzw. kleinere Impedanzwerte erwarten lassen als im Betriebsmessbereich angegeben, sind diese Prรผfgerรคte ungeeignet. Sie weichen jedoch i.โฏd.โฏR. zur sicheren Seite ab, ein Stromkreis wird dann also als โschlechtโ bewertet, obwohl der Kurzschlussstrom eigentlich ausreicht.
Es gibt mittlerweile verschiedene Prรผfgerรคte am Markt, die je nach Einsatzzweck sogar Schleifenimpedanzen bis 5,7 mโฆ (IK โ 40 kA) sicher messen kรถnnen. Dazu werden dann Prรผfstrรถme von 300 A verwendet, die sicher gehandhabt werden mรผssen.
Der Einsatz von Hochstrom-Fehlerschleifenimpedanz-Prรผfgerรคten eignet sich je nach vorhandenem Prรผfgerรคt schon bei Absicherungen > 63 A, mit Prรผfgerรคten der oberen Leistungsklasse – jedoch ohne Hochstrom-Fehlerschleifenmessung – lassen sich u.โฏU. noch Stromkreise mit einer Absicherung von 125 A prรผfen.
Ein wesentlicher Punkt bei Hochstrom-Fehlerschleifenimpedanz-Messungen ist die Gefรคhrdung durch Stรถrlichtbรถgen und durch Kรถrperdurchstrรถmung. Es ist wichtig, dass die Klemmen des Prรผfgerรคtes direkt am zu messenden Stromkreis angebracht werden. Ein Abgriff an einem freien NH-Trenner mit Sicherungen ist oft nicht verfรผgbar, so liegt in vielen Fรคllen ein โArbeiten unter Spannungโ (mit AuS Spezialausbildung) oder zumindest โArbeiten in der Nรคhe unter Spannung stehender Teileโ vor. Insbesondere bei Alt-Anlagen wiegt die Gefahr einer Stรถrlichtbogenbildung durch z.โฏB. lose Teile oder Verschmutzungen hรถher. In diesem Fall ist eine geeignete Persรถnliche Schutzausrรผstung gegen Stรถrlichtbogen (PSAgS) zu wรคhlen.